Über diese Route
Zeeland ist wie eine große Auster mit vielen prächtigen Perlen. Auf den „Perlenrouten“ entdecken Sie diese verborgenen Schätze. Manchmal sind sie so gut versteckt, dass man sie nur findet, wenn man gut hinschaut, zuhört oder etwas dafür tut.
Start: Steenstraat 37, 4561 AR Hulst
Entfernung: 3 kilometer
Wie funktionieren die Perlenrouten?
Folgen Sie der Route und erfahren Sie Wissenswertes zur Umgebung. Beantworten Sie die Fragen und sammeln Sie auf diese Weise Buchstaben.
Hunde sind (angeleint) auf dieser Route zugelassen.
Beschreibung
Die Perlenrouten sind interaktive Wanderrouten. Aufgrund der Umstände sind die Perlenrouten derzeit nur in geänderter Form auf dieser Website zu finden. Nachfolgend finden Sie den Text und den Link zu begleitenden Filmen, die Sie zu relevanten Themen unterwegs anschauen können. Es stehen sowohl niederländische als auch deutsche (DU) Filme zur Verfügung. Die Videos sind für die richtige Reihenfolge nummeriert. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Rundgang!
In diesem Link findet Ihr alle videos
Die verborgene Perle
Schon seit Jahrhunderten schützen die hohen Wälle der Festung diese schöne Stadt. Aber wenn man durch die Stadttore nach Hulst hineingeht, entdeckt man ihre verborgenen Schätze. Suchen Sie die verborgene Perle.
Steeg
Sie stehen am höchsten Punkt der Stadt: 2,80 Meter über Amsterdamer Pegel. Eigentlich müsste diese Straße Pierssenssteeg heißen, denn die kleine Seitenstraße führt zur Hauptstraße hinauf. Das Wort „steeg“ kommt von „stijgen“, zu Deutsch: „steigen“.
Frage
Auf welche Hauptstraße läuft die Pierssenstraat zu?
Notieren Sie den Anfangsbuchstaben.
Der Turm
Diese gewaltige Kirche sieht man schon von Weitem, und was als Erstes auffällt, ist der Turm. Er sieht ganz anders aus als der Rest des Gebäudes. Frühere Turmspitzen sind Bränden und Blitzeinschlag zum Opfer gefallen. Das letzte Mal 1944, als der Turm von den deutschen Besatzern als Beobachtungsposten genutzt wurde. Durch den alliierten Beschuss mit siebzig Granaten brannte der Kirchturm damals ab.
Nach dem Krieg wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Architekt Jan Brouwer gewann. Er hat diesen Turm entworfen: oben ein Bronzekreuz, gestützt von vier Engeln, die Gottes Lob singen. Sie sind umgeben von acht Säulen, die an Stimmgabeln erinnern, aber Brouwer hatte eine ganz andere Bedeutung im Sinn: Mehrere Wege führen zu Gott, egal woran man glaubt. Hätte die Jury das gewusst, Jan Brouwer hätte niemals gewonnen.
Wenn man bei diesem Wettbewerb knapp Zweiter geworden wäre, hätte man sich geärgert. Aber der heilige Willibrord, nach dem diese Kirche benannt ist, hält etwas in der Hand: Jawohl, es ist der Turm des Architekten, der den zweiten Platz gemacht hat.
Frage
Das Kreuz auf dem Turm wird gestützt von vier …?
Notieren Sie den 5. Buchstaben.
Kirche?
Eigentlich benutze ich immer das falsche Wort. Das hier ist gar keine Kirche, aber früher war es eine. Sie wurde im 13. Jahrhundert als katholische Kirche gebaut und im Achtzigjährigen Krieg von Friedrich Heinrich in eine protestantische Kirche umgewandelt. Und das, obwohl es gerade einmal 15 Protestanten und 1.700 Katholiken gab! In der Zeit Napoleons nutzten beide Glaubensrichtungen die Kirche gemeinsam: Die Katholiken bekamen den Chor, die Protestanten das Schiff, dazwischen befand sich eine Mauer. 1929 sammelten die Katholiken Geld, 125.000 Gulden, damit die Protestanten sich ein neues Gotteshaus bauen konnten. Wegen dieser guten Tat wurde die Kirche vom damaligen Papst zur Basilika erhoben, der Willibrordbasilika.
Frage
Die Basilika wurde sogar „geadelt“, wie am Eingang zu sehen ist. Hier hängt ein rotes Wappenschild, umgeben von einem lateinischen Text.
Bitte notieren Sie den 8. Buchstaben des ersten Wortes.
Der Grote Markt
Um das Jahr 1200 wurde auf dem Grote Markt ein Rathaus gebaut. In jener Zeit ist die nahegelegene Stadt Gent ein Handels- und Machtzentrum, das auch den Handel in Hulst bestimmt. Hulst jedoch will den Gentern nicht gehorchen. Darüber sind diese so erbost, dass sie in Hulst einmarschieren, um die Verhältnisse zu klären. Viele schöne Gebäude werden zerstört, auch das Rathaus.
Die Hulster lassen sich nicht kleinkriegen: Innerhalb von drei Jahren steht ein neues Rathaus. Aber Gent lässt die Stadt nicht in Ruhe! Die Genter schicken ein englisches Söldnerheer, und am Ende verschanzen sich die Soldaten im Rathaus. Darum stecken die Hulster ihr eigenes Rathaus in Brand. Die Soldaten kommen in dem Feuer alle um, und es muss wieder ein neues Rathaus gebaut werden: Nummer drei. Dieses Rathaus steht bis heute. Hier sehen Sie zwei große Wappensteine aus dem 17. Jahrhundert. Sie stammen aus dem Turm der Basilika. Als dieser im 19. Jahrhundert vom Blitz getroffen wurde, wurden die Wappensteine geborgen und hier in die Mauer eingefügt. Es gibt noch zwei weitere Wappensteine, aber sie sind etwas versteckt. Gehen Sie einmal durchs Rathaus und schauen Sie nach, ob Sie sie finden.
Frage
Welcher Stadt hat Hulst nicht immer gehorcht?
Notieren Sie den 3. Buchstaben.
Charakteristisches Türmchen
Ein wunderschönes Haus mit Treppengiebeln und einem charakteristischen Turm. Ein sogenannter Pagadder-Turm. In Hulst gibt es zwei solcher Türme, den anderen werden Sie später noch entdecken. In diesen Türmen standen früher die spanischen „Pagadder“, wenn sie Ausschau nach Schiffen hielten, die sich der Stadt näherten. Sie haben keine Ahnung, was „Pagadder“ sind? Das waren spanische Soldaten von kleiner Statur, zu klein für den Kampfeinsatz. (Heute ist Pagadder ein Dialektwort für kleine Kinder.) Es gehörte zu den Aufgaben der Pagadder, den Soldaten ihren Sold auszuzahlen. Das spanische Wort für „bezahlen“ lautet „pagar“. Möchten Sie wissen, wie Pagadder genau aussehen? Sie sind in dieser Stadt verborgen, aber wenn man aufmerksam sucht, kann man die kleinen Pagadder finden.
Frage
Was ist ein Pagadder? Ein spanischer…?
Notieren Sie den 4. Buchstaben.
Reineke Fuchs
So, hier sind wir am Hof von König Nobel. Da sitzt er, der Löwe, auf seinem Thron. Viele Tiere aus seinem Reich sind gekommen, um sich zu beschweren über … Reineke Fuchs. Hier ist er gekleidet, als ginge er auf Pilgerfahrt nach Rom, aber der Schein trügt. Dieser Fuchs lügt und betrügt, dass sich die Balken biegen. Er ist gerissen und schlau. Die anderen Tiere gehen seinen Lügengeschichten auf den Leim. So entwischt Reineke auch dem Galgen. Diese Geschichte stammt aus dem 13. Jahrhundert, geschrieben hat sie ein gewisser Wilhelm. Und zwar auf Niederländisch. Das ist etwas Besonderes, denn seinerzeit schrieb man fast nur auf Latein. Es ist natürlich eine erfundene Geschichte, aber es werden viele Orte darin beschrieben, die hier in der Nähe liegen. Reineke ist also mit Hulst verbunden und seine Geschichte hat viele Schriftsteller, darunter auch Goethe und Shakespeare, inspiriert.
Frage
Welches Tier befindet sich als Zweites von rechts auf dem Denkmal?
Noteer de 4e letter/Notieren Sie den 3. Buchstaben.
Festung
Es ist nicht zu übersehen, dass Hulst eine Festungsstadt ist. Insbesondere, wenn man von oben auf die Stadt blickt! Wie baut man eine solche Festung? Man braucht dafür Erde und Wasser. Die wichtigste Arbeit ist das Graben: Man legt aus Erde einen Wall an und in dem Graben, der beim Ausheben der Erde entsteht, sammelt sich Wasser. Der Erdwall bietet einen guten Schutz gegen Kanonenkugeln, das Wasser sorgt dafür, dass der Feind nicht zu nahe kommt! Während des Achtzigjährigen Krieges lag Hulst an einer wichtigen Stelle: an der Grenze beziehungsweise an der Frontlinie zwischen dem niederländischen Staat und den spanischen Truppen. Diese Frontlinie wird auch die „Staats Spaanse Linie“ genannt. Manchmal befand sich Hulst in den Händen der niederländischen Republik, dann wieder in der Gewalt der Spanier. Und beide bauten die Festung aus, bis sie zu dem wurde, was sie heute ist. Die Gräben sind heute vier bis zehn Meter tief, die Wälle neun bis elf Meter hoch. Inzwischen kann man hier sicher spazieren gehen. Aber ich wähle trotzdem, genauso wie die Soldaten von einst, diesen Jägerpfad (Jagerspad). Wenn geschossen wird, bin ich hier in Sicherheit. Man weiß ja nie …
Frage
In welchem Krieg ist die „Staats Spaanse Linie“ entstanden?
Noteer de 4e letter/Notieren Sie den 3. Buchstaben.
Keldermanspoort
Wir schreiben das Jahr 1957. Piet Brand steht auf einem Hügel. Er vermutet, dass unter seinen Füßen etwas verborgen ist und beginnt zu graben. Und was ist an diesem Fundort nicht alles gefunden worden! Alte spanische Gegenstände und dieses trutzige Tor namens „Keldermanspoort“. Ein gewaltiges Bauwerk aus dem Jahr 1509: zwei Türme und dazwischen ein Stück Mauer mit Schießscharten. Hier befand sich ein Holztor, das in das Land von Hulst führte, und hier führte ein zweites Holztor ins Land von Axel. Natürlich musste man auf dem Weg dorthin zunächst eine der Zugbrücken überqueren. Das Besondere an diesem Tor ist, dass man hier hindurch auch übers Wasser in die Stadt gelangen konnte. Man kam mit dem Schiff von der Westerschelde zum Hafen von Hulst. Mit einem Eisengitter konnte das Wassertor geschlossen werden. Man kam nicht ohne Weiteres nach Hulst hinein oder wieder hinaus. Aber wer sich auskannte, schaffte es, auch ohne ein Tor zu passieren: Es gab einen Geheimgang, der einen Meter breit, anderthalb Meter hoch und 30 Meter lang war. Wo? Der Gang ist zwischen dem Hafendurchgang und dem Raum unter der Zugbrücke verborgen. Schauen Sie ruhig einmal nach.
Frage
Man konnte aus drei verschiedenen Richtungen durch dieses Tor gehen: über die Westerschelde, aus dem Land von Axel und aus dem Land von …
Notieren Sie den 2. Buchstaben.
Mühlenbollwerk
Von dem Mühlenbollwerk haben Sie einen schönen Blick auf einen Ravelin, der auch Kanincheninsel genannt wird: eine Insel im Festungsgraben, die der besseren Verteidigung diente. Von der Insel konnte man den Feind unter Beschuss nehmen, lange bevor er die Stadt selbst erreichte.
Die Mühle stammt aus dem Jahr 1792 und beherbergt auch eine Bäckerei mit drei unterirdischen Öfen. Die Mühle ist zugemauert, deshalb bleiben uns die Bäckerei und das dazugehörige Gängesystem leider verborgen.
Frage
Wie wird dieser Ravelin auch genannt?
Notieren Sie bitte den 4. Buchstaben der Antwort.
Alter Hafen
Auf diesem Bild sehen Sie sehr gut, wie der Hafen von Hulst 1560 aussah. Händler fuhren vom Stadttor „Keldermanspoort“ unter der Brücke „Steenbrugghe“ hindurch zum Kai, wo sie ihren Waren ein- und ausluden. Als dieser historische Ort 2012 restauriert wurde, hat man schöne verborgene Schätze gefunden: Musketenkugeln, spanische Helme, Brustplatten und vieles mehr.
Frage
Unter welcher Brücke musste man 1560 mit dem Schiff hindurchfahren, um zum Kai zu gelangen?
Notieren Sie den Anfangsbuchstaben.
Bier
Hier lag der Hafen von Hulst. Die weiße Linie zeigt an, wo früher die Schiffsroute verlief. Dort um die Kurve, dann immer geradeaus, bis man wieder in den Festungsgraben kam.
Hier steht noch eine alte Wasserpumpe. Man könnte glauben, dass unsere Vorfahren hier ihren Durst stillten, aber das Wasser wurde früher nicht getrunken. Im Mittelalter trank man Bier oder Biersuppe, weil das viel hygienischer war. Hier in Hulst wurde sehr viel Bier getrunken. Es gab sage und schreibe fünf Brauereien in der Stadt, für ganze 1.700 Einwohner! So stehen wir hier am „Bierkaai“.
Gratuliere
Sie haben jetzt die verborgenen Geschichten aus dieser Stadt gehört und ein Wort zusammengesetzt. Suchen Sie das Haus mit diesem Namen, dann finden Sie die verborgene Perle. Wenn Sie sie gefunden haben, setzen Sie Ihre Suche anderswo fort. Die Perlen liegen in ganz Zeeland verteilt! Versuchen Sie doch, alle zu finden!