Der einzige Belfried der Niederlande steht in Sluis. Er wurde nach dem Vorbild der flämischen Belfriede erbaut, wie es sie zum Beispiel in Gent und Brügge gibt. Es handelt sich um ein rechteckiges Gebäude in gotischem Stil mit einem eingebauten wuchtigen Turm. Mit seinen vier auskragenden Ecktürmen beherrscht dieser Belfried die Silhouette der Stadt. Die Türmchen wurden bei drohender Gefahr als Aussichts- und Wachtürme benutzt. Der Turm ist 32 Meter hoch und kann in den Sommermonaten jeden Tag über eine Wendeltreppe aus Stein erklommen werden. Oben hat man eine herrliche Aussicht auf die Zwin-Region.

Jantje van Sluis
Im Jahr 1424 wurde im Turm ein hölzernes Männlein aufgestellt, das Jacob van Huse geschnitzt hatte. Im Laufe der Zeit erhielt es den Namen „Jantje van Sluis“. Es ersetzte den Glöckner aus Fleisch und Blut, der mit einem Hammer die Uhr geschlagen hatte.

Carillon
In dem Raum unter den Türmen wurde 1960 das neue Carillon (Glockenspiel) mit 36 Glocken (2020 Kilo) und zwei Läuteglocken (970 und 400 Kilo) untergebracht. Der Raum darunter war für das Uhrwerk bestimmt. Jeden Tag musste der städtische Glockenspieler die schweren Gewichte aufziehen, das kostete ihn eine halbe Stunde Arbeit.

Der Ratssaal
Der ursprüngliche Ratssaal maß nur ein Drittel des heutigen Saals und befand sich im hinteren Teil am Kamin. Unter den dicken Balken befinden sich Stützen, die mit den Wappen der Grafen und Gräfinnen geschmückt sind, die einst über Sluis regierten. Zu ihnen gehören: Guido I. von Flandern, Ludwig II. von Male, Philipp II. der Kühne, Karl der Kühne und Prinz Moritz. Die Bänke, die früher in diesem Saal standen, waren mit rotem Tuch bezogen, das mit den Wappen und Schilden in Seidenstickerei geschmückt war. Der Ratssaal wird immer noch genutzt, u.a. für Sitzungen des Gemeinderates, Eheschließungen und als Empfangssaal. Er hat eine beeindruckende Innenausstattung und beherbergt verschiedene Kunstwerke.

Besichtigung
BIS MITTE 2013 KANN DER BELFRIED WEGEN RESTAURIERUNGSARBEITEN LEIDER NICHT BESICHTIGT WERDEN.